gedicht der woche


vom schlaraffenland (August Heinrich Hoffmann von Fallersleben)

Kommt, wir wollen uns begeben

Jetzo ins Schlaraffenland!

Seht, da ist ein lustig Leben

Und das TRauern unbekannt!

Seht da lässt sich billig leben

Und umsonst recht lustig sein.

Milch und Honig fliesst in Bächen,

Aus dem Felsen quillt der Wein!

Und von Kuchen Butterwecken

Sind die Zweige voll und schwer;

Feigen wachsen in den Hecken,

Ananas im Busch umher.

Keiner darf sich müh´n und bücken,

Alles stellt von selbst sich ein.

O wie ist es zum entzücken!

Ei, wer möchte dort nicht sein!

Und die strassen aller Orten,

Jeder Weg und jede Bahn

Sind gebaut aus Zuckertorten

Und Bonbons und Marzipan.

Und von Brezeln sind die Brücken

Aufgeführt gar hübsch und fein.

O wie ist es zum Entzücken!

Ei, wer möchte dort nicht sein!

 

Ja das mag ein schönes Leben

Und ein herrlich Ländchen sein.

Mancher hat sich hinbegeben,

Aber keiner kam hinein.

Ja, und hat Ihr keine Flüge,

nie gelangt ihr bis ans Tor,

denn es liegt ein breiter Hügel

Ganz von Pflaumenmus davor.

wissen von dorothee

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